Historische Daten

 

Diese Historie wurde von Heinz Böder aufgestellt und von Christian Lienau überarbeitet. Sie ist kurz und teilweise in den damaligen Ausdrücken gehalten.

 

Am 30. Juni 1924

wurde der Schützenverein Waffensen von 24 Männern gegründet.

Im Laufe des Gründungsjahres kamen weitere 27 Schützen hinzu.

Mit Zu- und Abgängen hielt sich der Verein bis 1941 - um die 40 Mitglieder.

 

Am 6. Juli 1924

wählte die schwachbesuchte Versammlung Peter Michaelis zum vorläufigen

Vorsitzenden ( geheime Wahl durch Stimmzettel). Schriftführer Herr Geffken,

Kassenführer Herr Kemna. Die Versammlung wurde um 6 Uhr geschlossen.

 

Am 26. Juli 1924

wurde die Anschaffung des Schützenhutes beschlossen. Am 31. August findet das erste

Schützenfest statt. 5 Uhr wecken, 5,30 Uhr Abmarsch, 6 Uhr Schießbeginn auf der

Königsscheibe. Mittags 1 Uhr ist Antreten beim Kommandeur zum König abholen. Ehrendamen

sollen nur diejenigen sein, in deren Haus auch ein Mitglied im Schützenverein ist. Verschiedene

Schützen zeichneten sich als besonders gefühlvoll aus „ sie mochten die Königsscheibe nicht

verletzen ". Beim Preisschießen, nachmittags, waren sie aber Scharfschützen.

 

Am 2. Mai 1925

wurde beschlossen, dass das Schützenfest am 2. Pfingsttag um 4 Uhr stattfinden soll.

 

Am 7. Mai 1926

wurde die Anschaffung von Schützenjacken beschlossen. Das Schützenfest hat 200 Reichsmark

Unterbilanz gebracht - es wird eine Umlage erhoben. Strafgelder wurden in Alkohol umgesetzt.

Einige Schützen zahlten trotz Mahnung keine Beiträge, sie sollen ausgeschlossen werden.

 

Am 23. Oktober 1926

für die Anschaffung von Uniformen soll jeder 2 Zentner Kartoffel liefern.

 

Am 10. Februar 1927

der Kassenbericht schloss mit Ausgaben 1.183,50 Reichsmark - Einnahmen 961,70 RM.

Unterbilanz 221,80 RM. Nur die halbe Beteiligung beim Schießen und die schlechte Kontrolle

beim Tanzvergnügen waren der Grund. Es wurde beschlossen, die Patronen billiger herzustellen

 

Am 9. Februar 1929

wurde die Anschaffung von Uniformen aus finanziellen Gründen nochmals verschoben. Es sollen4 Zentner Kartoffeln für die Uniformanschaffung geliefert werden. Hermann Schaar wurde mit der Herstellung von 34 Uniformen beauftragt, Preis 34 Reichsmark.

 

Am 26. August 1934

erstes Schützenfest mit Überschuss.

 

Am 14. April 1934

 wurde regierungsseitig gewünscht, den Führergedanken zu verwirklichen. Das heißt die Verantwortlichkeit liegt nicht auf den Schultern vieler, sondern auf den Schultern eines einzelnen Führers. Als Führer wurde Peter Michaelis gewählt, der Vorstand wurde aufgelöst, alle Vorstandsmitglieder traten zurück. Der Führer wählte seinen Stellvertreter selbst. Der Anschluss an den Schützenbund wurde wegen unnötiger Geldausgaben abgelehnt. Autofahrt in die Holsteinische Schweiz gemacht.

 

Wer Schützenkönig war, hat 5 Jahre die " Ehre ", den König abzulehnen und ist dann Vize, dieses wurde später geändert. Wer ablehnt, kann auch kein Vize sein. Der Wertungsschuss auf dem Königsstand gilt nur für die Schießschnur. Omnibusfahrt über Soltau -Lüneburg -Lauenburg. Kinderkönig Hinrich Intemann.

 

Am 19. Januar 1935

wurde wegen eines Rennfestes des Reitvereines in Sottrum das Schützenfest um 1 Woche verschoben. Kinderkönig Artur Hollmann erhielt eine Taschenuhr.

 

Am 6. Juni 1936

Festplatz eröffnet -Zelt mit Aufbau und Dekoration übernimmt Gastwirt Kemna. Die Einfriedigung und Ausschmückung übernimmt der Verein. Die Blaskapelle wird von 5 auf 7 Mannverstärkt. Es sind die Kapellen Kupfernagel und die Warnckesche Kapelle. Der Verein zahlt an den König 100 Reichsmark statt bisher 75 RM.

Kinderkönig Franz Cordes.

 

Im Jahre 1938

es wurde das Schützenfest nicht Sonntag und Montag, sondern am Sonnabend und Sonntag durchgeführt. Hinrich Tramm (Großvater von Curt Cordes) macht in Bremen einen Schießwartlehrgang.

 

Am 15. Juni 1940

wurde angeordnet, ein dreifaches Siegheil auf unseren geliebten Führer zu rufen. Man wird automatische Scheiben anschaffen.

 

Letzte Versammlung vor der Kapitulation war am 20. September 1941.

 

Am 11. Juni 1953

Bei Gastwirt Kemna (alter Lerchenkrug) Werbeversammlung zum Wiederaufleben des Schützenvereines Waffensen von 1924. Peter Michaelis wurde einstimmig zum ersten Vorsitzenden wiedergewählt, sein Stellvertreter wurde Johann Köhnken (15), Kassierer Franz Backhaus, Schriftführer bleibt Hinrich Böhling sen., Schießwart Johannes B öder. Es wurden 37 Mitglieder neu aufgenommen. Der Jahresbeitrag wurde auf 4 DM festgesetzt. Der Schützenkönig erhält 200 DM. Der Schießstand wird wieder hergestellt. Erstes Schützenfest nach dem Krieg am 22. und 23. August 1953. Erster Schützenkönig wurde Johann Haase. Kinderkönig ist Wolfgang Hermenau.

 

 

1954

Hinrich Böhling sen. gibt den Schriftführerposten aus Altersgründen an seinen Sohn Hinrich

Böhling jun. ab. Mitglieder unter 21 Jahren dürfen nicht aufgenommen werden.

Knabenkönig wurde Erwin Keil.

 

1955

Joppen bei Firma Domeyer in Bremen bestellt. Einschließlich Achselstücke kosten sie 76 DM.

Es wurde beschlossen, die Herren Polizeiobermeister Voß und Bürgermeister

Dodenhof als Ehrengäste zu laden. Knabenkönig wurde Rolf Backhaus.

 

1956

Der Beitrag wurde auf 7,50 DM festgesetzt. 80 Mitglieder.

Knabenkönig Hartmut Nanninga.

 

1958

Bernhard Peters wurde zum Kassierer gewählt. Schützenbund beigetreten.

Eine automatische Scheibe gekauft.

 

1960

Es wird nur noch ein Schuss auf die Königsscheibe geschossen.

 

1961

100 Mitglieder - Spielmannszug gegründet. Kinderkönig Herbert Haase.

 

1963

Neuer Kassierer Heinz Böder - 104 Mitglieder. Schießstand um 3 Meter verbreitert.

Es wurden erstmalig Gruppenführer bestellt. ·

 

1964

Kinderkönig Reiner Wohlschläger - 110 Mitglieder.

 

1965

Kinderkönig Hans-Hinrich Intemann. Eintragung Vereinsregister beschlossen - Satzung erstellt.

 

1966

Nach einem Wettbewerb, für ein Wappen wurde von Vielen, der Vorschlag „ Glockenturm“

von Bernhard Peters angenommen. Jetzt wurden Ärmelwappen angeschafft, die den

Glockentürme als Wappen zierten. Später wurde dieser Vorschlag auch von der Gemeinde als Dorfwappen übernommen.

Kinderkönig Hans-Peter Dreyer

 

1969

übernahm Heino Wagner aus Verden den Ausschank. Unser ehemaliger Schützenkönig Johann Haase war im Ausschank in der Disco in Waldorf tätig (Verwandtschaft). Er organisierte die Betriebsferien immer dann, wenn bei uns Schützenfest war und machte dabei auch noch Reklame in dem Lokal. Geschäftlich war dieses für uns sicher ein Nutzen

 

1970

Friedhofskapelle fertig - nur noch ein Musiker zur Beerdigung, bisher begleiteten den

verstorbenen Schützen eine 6 Mann Kapelle von zu Hause bis zum Grab. Auf dem Rückmarsch spielte die Kapelle ,,Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen“ usw. Es war für die Angehörigen nicht gerade schön, aber es war eben so.

Bei Peets auf dem Saal wurde eine Heizung installiert. Wegen des dort stattfindenden

Sportbetriebes übernimmt die Gemeinde die Kosten.

 

1971

Fahnenbeschaffung diskutiert. Kreisschützenfest abgelehnt.

Beim Schießstand an der Bundesstraße gab es immer wieder Schwierigkeiten mit der Polizei. Zu vorgerückter Stunde gab es Gäste, die sich veranlasst fühlten, den Verkehr zu regeln. Auflagen des Landkreises, eine Pforte an der B 75 herzustellen, nützte auch nicht viel.

Beim Schützenumzug wurde durch die Polizei stets die Bundesstraße gesperrt. Nach

Fertigstellung des Radweges an der B 75 mussten wir dort marschieren. Der mittlerweile stark angestiegene Autoverkehr ließ eine Sperrung nicht mehr zu. Für die Zukunft übernahm die Feuerwehr die Verkehrssicherung.

 

1974

Waffensen wurde in die Stadt Rotenburg (Wümme) eingemeindet.

 

1975

Damengruppe gegründet, am Anfang waren es 6 Damen.

Ulrike Rosengart war erste Damenleiterin. Stellvertreterin Jutta Daum.

 

1978

wurden für alle Könige, einschließlich der Verstorbenen, eine Eiche gepflanzt. Begonnen wurde am Weg ,, Zur Ahe ". Die Pflanzung wurde am Weg, ,, Hinter den Höfen " fortgesetzt.

 

Am 7. September 1981

ins Vereinsregister beim Amtsgericht Rotenburg eingetragen.

 

27.05.1984

Vereinsfahne geweiht. Sie wurde mit Spenden vom Jagdpächter Christoph Schütt finanziert.

Christoph Schütt spendete auch noch die Spielmannszugstandarte und eine Standarte für die

Feuerwehr.

 

18.05.1985

Einweihung und erstes Schützenfest beim ,, Haus in der Worth “.

Das Zelt stand auf der Straße. Heino Wagner zum letzten Mal Schützenfestwirt.

Ab 1986 Fest- und Vereinswirt Bernd Müller.

 

08.08.1999

Das letzte große Schützentreffen im Kreis Rotenburg vor der Jahrtausendwende war das

Kreisschützenfest in Waffensen. Mit einer ganz tollen Leistung aller Waffensener Vereine beim Kommersabend und der Teilnahme des ganzen Dorfes an der Ausschmückung und bei der Reinigung der Straßen zum Umzug.

 

30.06.2013

Der Schützenverein Waffensen nimmt zum ersten Mal am Schützenausmarsch vom Schützenfest Hannover teil. Die Anreise erfolgte mit einem Bus (fast voll 42 Plätze).

 

 

Von den Gründungsmitgliedern und von den Vorkriegsschützenkönigen und Vizekönigen lebt niemand mehr. Bei vielen Aktivitäten kam die Idee aus den Reihen des Schützenvereines.

Wir erinnern uns an das Milchfestival am 27.8.1989, an die Gründung des Shantychores.

Nach dem Umhängen der Schützenscheibe bei Rudi Kienzle, die gute Beziehung und

anschließende Patenschaft mit Neuhof/Neuenkirchen. Die Patenschaft zu Rotenburg an der Fulda, Rothenburg ob der Tauber und zu Aalter/Knesselare kamen ebenfalls über unseren Spielmannszug, den Hartmut Leefers seinerzeit leitete, zu Stande. Schöne Erinnerungen zu Gerard Van de Casteele, der ,,unsere Nationalhymne“ - ,,Waffensen so klein" und später ,,Stah fast, kiek wiet un rög di“ komponierte.

 

     Heinz Böder